Ausgangspunkt

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In der aktuellen Zeit findet die Interaktion mit dem Smartphone vor allem über Touch-Eingaben statt. Zwar hat sich dieser Standard mittlerweile etabliert, jedoch ist es z.B. in puncto Intuition, Bedienbarkeit und Komfort nicht optimal.

Um dem entgegenzuwirken, war es Ziel dieses Projektes mit einer Versuchsreihe eine neue Art der Interaktion aufzuzeigen.

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1. Konzeption

1.1 Ideenfindung und Vor-Studie

Schon in den vorrausgehenden Studien entdeckte ich schnell mein Interesse für die Gesten-basierte Interaktion. Jedoch waren die Möglichkeiten und die Umsetzbarkeit für mich noch unklar, sodass ich eine Versuchs-Reihe zu verschiedenen Gesten-Eingaben erstellte. Dafür nutzte ich Webanwendungen in Kombination mit der Libary p5.js. Dabei entwickelte sich ein Repertoire an Prototypen, die ich als Grundlage für spätere Schritte nutzen konnte.

Besonders gut umsetzbar waren dabei:

  • Das vertikale Scrollen
  • Das horizontale Scrollen
  • Der Ja/Nein-Dialog
  • Die Mehrfachauswahl
  • Weitere (z.B. Multitasking in Fächerform, Notificationcenter, Shuffle)

Ausprobiert werden können diese hier (Mobil-Gerät empfohlen).

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1.2 Kontext-Findung

Zunächst war es das Ziel, die gefundenen Möglichkeiten final in einer Zusammenfassung/Übersicht zu präsentieren. Jedoch wären die einzelnen Prototypen nur relativ isoliert aufnehmbar und wenig anschaulich gewesen, sodass ich mich dagegen entschied.

Besser ist hier die Präsentation in einem passendem Wirtssystem – in meinem Fall einer konkreten App. Genauer entschied ich mich für einen Nachbau von „Instagram“. Social Media Plattformen sind beliebt wie nie zuvor, sodass die Veranschaulichung hieran mir als durchaus praktisch erschien. Darüber hinaus erkannte ich schon in den Vor-Studien das Potential der Gesten in Kombination mit Bildern. Die Interaktion mit Foto-Anwendungen durch Gesten wirkte auf mich deutlich angenehmer und intuitiver im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden.

Leider war mir jedoch auch klar, dass der Funktions-Umfang des finalen Systems sehr eingeschränkt sein würde. Das liegt an einem (noch) zu kleinen von mir gefundenen Gesten-Pool, der schweren Wahrnehmung der Gesten durch die Sensoren sowie dem relativ knappen Zeitplan. Das sollte jedoch insgesamt die Präsentation der Möglichkeiten nicht wirklich einschränken.

Letztendlich setzte ich den Umfang der App auf das einsehen „geposteter“ Bilder sowie dem „Hochladen“ eigener Fotos fest. Es soll damit eher ein Prototyp für die Demonstration der Möglichkeiten sein und nicht eine eigenständige App.

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2. Umsetzung

2.1 App-Aufbau und Funktionen

Grundlegend basiert die App auf der Methodik eines Zustandsautomaten. In verschieden Zuständen der App kann der Nutzer

  1. Inhalte einsehen,
  2. Bilder durchsuchen, um eines davon „hochzuladen“ und
  3. Die Bild-Auswahl für den „Upload“ bestätigen, sodass keines unabsichtlich „hochgeladen“ wird

Ausgangspunkt für jede Nutzungs-Session bildet die Hauptseite für das Scrollen durch die Posts. Gewechselt werden kann zwischen den Zuständen mit einfachen Gesten. 

Im ersten Schritt erstellte ich mit Figma ein Prototyp, der weniger die Interaktion stattdessen eher die notwendigen App-Zustände und deren Interface-Elemente darstellte.

2.2 Design

Grundlegend soll das gesamte System in dunklen Farben erscheinen. Das unterstützt eine bessere Wirkung der Bilder, die wiederum den zentralen Bestandteil der „App“ bilden.

Als Grundlage für das Design orientierte ich mich vor allem an den folgenden zwei Services.

Apple’s Human Interface Guidelines:

Für Komponenten wie Text, Icons und Bars meines zu entstehenden Systems analysierte ich vor allem die Position, das Verhalten, die Größe sowie die Farbe der einzelnen Elemente. Letztendlich entschied ich mich v.a. für einen klassischen iOS App-Aufbau sowie sieben Font-Abstufungen. Das erleichtert den Fokus auf die Gesten-Steuerung, da zumindest der App-Aufbau für den Nutzer einem bekannten Muster folgt.

Instagram:

Nachdem die Anlehnung an Instagram erkennbar sein sollte und die Darstellung der Bilder innerhalb von Instagram gut funktioniert, habe ich den Grundaufbau der App übernommen. In abgespeckter Version fokussiere ich mich bei der Bilddarstellung auf das Foto selber sowie die Anzeige des „Urhebers“ (Profilfoto + Namen). Lediglich den Bereich des Bilder-Uploads habe ich zugunsten der Gesten-Interaktion selber gestaltet.