Wie ich zu dem Praktikum gekommen bin

Nachdem ich zufällig eine Folge von Uncovered auf Youtube entdeckt hatte, bin ich auf das Unternehmen aufmerksam geworden. Ich schrieb sofort eine Initiativbewerbung und erhielt nur wenige Stunden später die erste Antwort.

Die Firma PQPP2

Die Firma Plusquamperfekt wurde von Thilo Mischke und Caspar Fischer gegründet und war zum damaligen Zeitpunkt ausschließlich für Textproduktion vorgesehen. Kurze Zeit darauf kam 2006 Partizip2 als Videoproduktion dazu und es entstand 2017 die PQPP2 GmbH. Die kleine Firma hat nur eine Hand voll festangestellte Mitarbeiter und befindet sich im Herzen Berlins, am Prenzlauer Berg.

Thilo Mischke

Heute ist er als Reporter bei Prosieben bekannt, seine Karriere als Journalist begann schon vor über 15 Jahren. Aufgewachsen in Ostberlin, war er mittlerweile in gefühlt jedem Land auf der Welt. Oft reist er beruflich, aber auch privat erkundet er die Welt - um sie zu verstehen.

Er schrieb und schreibt sogar noch heute, während der ganzjährig andauernden Arbeiten für Uncovered, für zahlreiche Magazine, darunter: VICE, Prinz, GQ, Playboy, NEON, Cosmopolitan, Fokus, Spiegel, Deutsche Bahn und Die Zeit.

Für seine Dokumentarserie „Uncovered„ reist Thilo an die gefährlichsten Orte auf der ganzen Welt. Für die mittlerweile vierte Staffel, verbrachte er zum Beispiel über zwei Wochen an der ISIS-Front in Syrien und Irak. Er wirkt aber auch oft an den monatelangen Recherchen und Planungen mit, die vor den Drehs anstehen. Zudem entwickelt er zusammen mit seiner Freundin Anja meist die Ideen für die Filme.

Meine Arbeit

Zu meinen Lieblingsaufgaben, während des Praktikums, gehört das Ausdenken und Anfertigen von Animationen. Für fast alle Folgen der Staffel wurden die sogenannten Verortungen benötigt, dabei handelt es sich um eine animierte Schrift, die etwa 5-8 Sekunden zu sehen ist und den Ort oder die Stadt der Aufnahme darstellt. Die verschiedenen Animationen entwickelte ich bereits lange vor dem fertigen Schnitt, um diese dann nur noch mittels After Effects einbauen zu müssen.

Außerdem animierte ich für 2 Filme Schlagzeilen, diese repräsentierten Zeitungsartikel zu den zugehörigen Filmen. Für die erste Folge dieser Staffel, die sich „Prosieben Spezial“ nennt benötigten wir zudem ein neues Intro, auch dieses durfte ich mir ausdenken und umsetzten. Auf Wunsch unseres Cutters, animierte ich es passend zu einer ISIS Propaganda Szene.

Ehrlich gesagt hätte ich am Anfang meines Praktikums nie damit gerechnet, dass meine Animationen einmal im Deutschen Fernsehen ausgestrahlt werden.

Vor der Fernsehausstrahlung der aktuellen Staffel habe ich zudem Trailer und Beiträge für Sozialmedia erstellt, die Thilo gepostet hat.

Dreh Italien

Für die vierte Folge der Staffel war ich nicht nur bei der Postproduktion live dabei, sondern durfte als Tonmann auf einen Dreh nach Italien mitkommen. Dort begleiteten wir unter anderem die italienische Polizei bei einer Razzia.

Die ganze Folge gibt es hier bei JOYN.

Fazit

Es war nicht mein erster Einblick in die Arbeitswelt, aber auf jeden Fall der Umfangreichste. Aufgrund der kleinen Zahl an Mitarbeitern, habe ich auch vieles gelernt und mitbekommen, was nichts mit meiner eigentlichen Tätigkeit zu tun hat aber mich in jedem Fall weiter bringt.

Ich durfte bei jedem Meeting dabei sein und hatte nie das Gefühl, dass ich etwas nicht wissen darf weil ich der Praktikant bin.

Außerdem habe ich erkannt, worin meine Stärken liegen und welche Optionen für mich nach meinem Studium in Frage kommen.

Nach gefühlt 1000 Trailern, die ich im Laufe des Praktikums geschnitten habe, bin ich definitiv besser und schneller im Schnitt geworden.

Auf meinen Einsätzen als Tonmann, haben sich auch meine Fähigkeiten in Sachen Audio verbessert.

Alles in Allem lässt sich sagen, dass dieses Praktikum alle meine Erwartungen übertroffen hat und ich eine großartige Erfahrung für mein Leben machen konnte.

Ich bereue absolut nichts und würde es genau so wieder machen. Außerdem würde ich jedem, vor allem aus Bayern stammenden, ausdrücklich empfehlen, zumindest eine Zeit lang in der Hauptstadt zu leben und seinen Horizont zu erweitern.