In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
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What if there were no more money as a material medium of exchange? What if social actions and responsibility were rewarded?
In unserer Testgesellschaft wird Geld durch Karmapunkte ersetzt, um so die Menschen sensibler für soziale Interaktionen zu machen.
https://miro.com/app/board/o9J_lFef-Zo=/
Im Zuge unseres Projekts haben wir uns gefragt, wie es wäre, wenn soziale Interaktionen und Verantwortung belohnt werden. Denn warum bekommt ein Bänker, der vielleicht sogar in Geschäfte verwickelt ist, die moralisch nicht tragbar sein sollten viel mehr, als die Krankenpflege, die tagtäglich für das Leben von Menschen kämpfen.
In unserer Testkommune wird Geld als Statussymbol somit zu Nichte und Menschen definieren sich darüber, wie viel sie für andere Menschen tun.
Während unserer Recherche sind wir auf das aktuell durchgeführte Karma System in China gestoßen. Das von der Regierung iniziierte Social Credit System wird in 3 Städten durchgeführt. Man startet hier mit einem Karmakontostand, welcher abnimmt, wenn Regeln gebrochen werden. Geht man beispielsweise über eine rote Ampel oder zahlt Steuern nicht, wird das öffentlich kundgetan. Zusätzlich gibt es je nach Punktestand Verbote und Strafen, wie zum Beispiel Reiseverbote bzw. Beschränkungen auf bestimmte Verkehrsmittel.
Abgesehen davon, haben wir uns vom Film „In Time - Deine Zeit läuft ab“ inspirieren lassen. Hier gibt es kein materielles Geld in dem Sinne mehr, sondern das Bezahlungssystem bezieht sich auf die Lebenszeit der Menschen. Durch Berührung kann eine Transaktion zwischen zwei Personen stattfinden.
Da in unserer heutigen Gesellschaft Geld als Machtmittel verwendet wird und das soziale Miteinander verloren geht, soll dies in der folgenden Kommune, welche als Testobjekt gegründet wurde, behoben werden. Die Schere zwischen arm und reich ist so nicht mehr so weit und nicht sehr wohlhabenden Menschen wird die Möglichkeit geboten, sich Dinge zu leisten.
Jeder geht arbeiten und erhält, je nach Job (Arbeitsstunden und soziale Verantwortung), ein Grundstück und Haus gestellt. Sonstige Sachen die man sich leisten möchte, müssen mit Karmapunkten bezahlt werden.
Durch eine absolute Überwachung kann die Fairness, die Karmapunkte zu sammeln, erreicht werden. Zudem kann im Zuge dieses Forschungsprojekts erkannt werden, ob sich Menschen sozialer verhalten oder das nur tun, um Punkte zu sammeln. Das Ziel ist es vom Tracking wegzukommen und die Gesellschaft so weit zu bringen, dass dieses soziale System auch ohne Überwachung funktioniert.
Die leitenden Linien, vom Armband bis zu den Fingerspitzen, sind individuell in der Form und im Verlauf wählbar und werden unter die Haut gestochen. Dieses Tattoo zählt als Fingerabdruck in der Kommune.
Da Frau Müller aus gesundheitlichen Gründen nicht zum Einkaufen kommt, übernimmt Herr Fischer diese Aufgabe für sie und bringt ihr die Einkäufe nach Hause. Für diese soziale Aktion belohnt ihn der Staat mit 3 Karmapunkten und bekommt zusätzlich von Frau Müller noch „Trinkpunkte“ geschenkt. Die Transaktion erfolgt mit Hilfe von Berührung.
Frau Müller bedankt sich mit einer Transaktion von Karmanpunkten durch Berührung.
Zeit und Aufwand als Kriterien für Karmapunkte
Die karmaWATCH besteht aus einem Armband, auf dem ein Display mit dem aktuellen Kontostand und zwei Touchpunkte für Plus und Minus verarbeitet sind. Dieses Armband ist mit einem leitbaren Tattoo (in unserem Fall selbstklebendes Kupferband) verbunden, das per Berührung die Karmapunkte überträgt. Das Tattoo kann als eine Art induvidueller, ästhetischer Fingerabdruck gesehen werden. Das Armband kann nach Bedarf abgelegt werden.
Nice-to-Have
An- und Ausknopf als „eigene Kontrolle“, ob das System genutzt werden soll oder nicht
Mikro nimmt Gespräche auf (kleine Speicherkarte)
GPS-Tracking
Die zusätzlichen Extras sollen die Überwachung noch präziser machen und so die Karmapunkte noch fairer verteilen.
Schaltplan, Skizze, Vorlage und Entwurf
Wir haben uns aus technischen Gründen für das Arudino Grove-Kit entschieden, womit das Lilypad ausgeschlossen wurde.
Der recht simple Aufbau (siehe Skizze oberhalb) ist jedoch aufgrund des großen Arduino's relativ dick. Mit dem Arduino sind zwei „Capacitive-Touch-Sensoren“ für die Eingaben (D4, D3) und das Display (I2C) verbunden. Dazu kommt noch der Touch-Sensor, welcher über den Handrücken bis zum Finger (aus leitendem Material auf der Haut angebracht) als analoger Input gelesen wird. Damit der Input gelesen werden kann, muss ein großer Widerstand zwischen der Folie und dem „Send-Pin“ (siehe Skizze oberhalb, Kobakant) angebracht werden.
Aufbau
Wir haben uns für ein leitendes Kupferklebeband und einen elastischen Stoff (für das Armband) entschieden.
Bevor es an den Prototypen-Stoff geht, mussten die elektronischen Bausteine (LCD-backlight, Touch-Sensoren) abgemessen und skizziert werden.
Um die Messungen zu überprüfen, haben wir alles auf Filz übertragen, ausgeschnitten und die Elektronik damit überzogen.
Nachdem all dies geklappt und funktioniert hat, wagten wir uns an den Stoff. Zunächst wurde das Loch für das LCD ausgeschnitten und der Rand mit einem Faden umnäht, damit das eleganter und futuristischer aussieht. Danach befestigten wir die zwei Touch-Sensoren am LCD und dieses Wiederrum am Stoff. Die kleinen Löcher wurden dann geschnitten und alles verkabelt.
Um die Technik einzuschließen, damit dort nichts mehr passieren kann, wurde der Stoff in der Mitte zusammengelegt und die Seiten zusammen gebracht.
Bevor alles am Arm befestigt werden kann, musste zunächst das leitende Kupferklebeband auf den Arm geklebt werden. Dieses dient als individueller Fingerabdruck und beinhaltet das keltische Symbol für Karma.
Nach dieser Aktion wurde das Armband angezogen, bespielt und ausprobiert. Die ganze Technik fand in einem langärmligen T-Shirt und einem Rucksack seinen Platz.